In ihrem autobiografischen Roman erzählt Lea Ypi vom Aufwachsen im poststalinistischen Albanien. Ihr gelingt ein mitreißendes Porträt einer Familie, deren Geschichte eng mit der des Landes verwoben ist, und die pointierte Reflexion einer Glaubenskrise, die auf das Ende der Indoktrination und den gesellschaftlichen Aufbruch in die vermeintliche Freiheit folgt. Als in Tirana die Statue des Diktators Enver Hoxha stürzt, endet die Zeit des isolierten, kommunistischen Albaniens als letzter stalinistischer Außenposten Europas. Auf den Neuanfang folgen Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Massenflucht. Das Versprechen der Freiheit, das die kapitalismus-unerfahrene albanische Bevölkerung in Chaos und Konflikt stürzt, lässt die damals zehnjährige Lea fragen, was das eigentlich ist: Freiheit. Bild: ©Stuart Simpson, Penguin Random House
Lea Ypi ist Professorin für Politische Theorie an der London School of Economics. Neben der Forschung zu politischer Philosophie und Geistesgeschichte des Balkans schreibt sie regelmäßige gesellschaftspolitische Beiträge für den Guardian.
Die Veranstaltung wird moderiert von Sarah Miriam Lutzemann (kohsie Diversity Buchhandlung Halle)